Moderhinke

Biosicherheit

Das Einhalten von Biosicherheitsmassnahmen ist bei der Bekämpfung der Moderhinke «matchentscheidend». Während einer Sanierung kann die Behandlung durch ständiges Wiedereinschleppen des Erregers unnötig verlängert werden. Und nach einer erfolgreichen Sanierung geht es dann darum, das Moderhinkebakterium von der eigenen Herde fernzuhalten.

Klauenpflege und Klauenkontrolle

Eine regelmässige Klauenpflege ein- bis zweimal im Jahr sorgt für eine gute Klauengesundheit. Dabei muss auf sauberes und desinfiziertes Werkzeug geachtet werden und entferntes Klauenmaterial über den Hauskehricht richtig entsorgt werden.

Wichtig sind zudem häufige Klauenkontrollen, bei welchem die Klauen nur auf Zeichen von Moderhinke überprüft werden, jedoch kein Klauenschnitt durchgeführt wird. Denn bei zu häufiger Klauenpflege steigt das Risiko einer Schädigung der Klauen und dies stellt einen Risikofaktor für Moderhinke dar.

Zukäufe und Tieraustausch

Zukäufe und Tieraustausch stellen ein Risiko für eine Einschleppung des Moderhinkebakteriums dar. Zugekaufte Tiere, aber auch ausgeliehene Widder müssen während 4 Wochen in Quarantäne, d.h. separat von der Herde, gehalten werden. Die Tiere werden während dieser Zeit 1-2x wöchentlich gebadet und erst nach einem negativen Laborresultat in die Herde integriert. Um die Quarantänezeit zu verkürzen, kann die Tupferprobe auch vor dem ersten Klauenbad entnommen werden.

Werden die Tiere während der Quarantäne einzeln gehalten, muss  Sichtkontakt zu Artgenossen sichergestellt werden.

Besucher

Stiefel mit Plastiküberzieher

Besucher (Tierärtz*innen, Schäferkolleg*innen, …) können das Moderhinkebakterium an den Stiefeln in den Schafbestand einschleppen. Um dies zu verhindern, können Überziehstiefel und/oder ein Desinfektionsbad eingerichtet werden. Das Desinfektionsbad (z.B. VIRKON S) muss gemäss den Herstellerangaben regelmässig ausgetauscht werden.

Auch wenn die Stiefel desinfiziert oder Überziehstiefel getragen werden, müssen die diese zuvor gründlich mit Wasser gewaschen werden.

Kontakt zu anderen Schafen

Sobald Kontakt mit einer anderen Herde stattgefunden hat, bei welcher Moderhinke vorhanden sein könnte, müssen alle Tiere in ein desinfizierendes Klauenbad gestellt werden. Zu solchen Kontakten kommt es beispielsweise bei:

  • Ausstellungen
  • Sömmerung
  • Benutzung von gemeinsamen Laufwegen oder Weiden
  • Gemeinsam genutztes Räudebad
  • Uvm.

Hygienemassnahmen

Anänger mit Verladerampe, welcher mit einem Besen gereinigt wurde. Vereinzelt Schmutz zu erkennen

Im Rahmen der Biosicherheit sind Hygienemassnahmen ein zentraler Punkt. Dies beginnt beim Säubern und Desinfizieren des bei der Klauenpflege verwendeten Werkzeuges. Aber auch gemeinsam genutzte oder ausgeliehene Transportfahrzeuge und Anhänger müssen vor und nach dem Gebrauch gereinigt und desinfiziert werden. Dabei dürfen auch die Verladerampen nicht vergessen gehen.

Der vor dem Klauenbad eingerichtete Warteraum kann nach der Klauenpflege oder Klauenkontrolle ebenfalls desinfiziert und die dort vorhandenen Bakterien abgetötet werden.

Die wichtigsten Punkte der Biosicherheit sind auf einem Merkblatt des Beratungs- und Gesundheitsdienstes für Kleinwiederkäuer (BGK) zusammengefasst